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Kampo

Kampo-Medizin

Kampo-Medizin

Kampo-Medizin basiert auf den Grundlagen der klassischen, chinesischen Arzneimitteltherapie und ist an von westlicher Medizin dominierte Gesundheitssysteme (wie dem unseren) besonders gut angepasst. Elemente der japanischen Kultur, wie Ästhetik und Minimalismus haben die Kampo-Medizin geprägt. Generationen von japanischen Ärzten haben die asiatische Medizin neu interpretiert und weiterentwickelt. Es kommen auch in Japan überwiegend Heilpflanzen chinesischer Herkunft zur Anwendung, die bei uns in Form von Arzneigranulaten in Apotheken erhältlich sind.

Ansprechpartner

Manfred Richart

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Einführung

Alle Ärztinnen und Ärzte, die bereits eine Ausbildung in chinesischer Arzneitherapie absolviert haben, können in der Kampo-Kursreihe ihr Wissen auffrischen und vor allem praxisnahe vertiefen. Einmal erlernt ist die Kampo-Bauchdiagnostik ein unentbehrlicher Schlüssel zur treffsicheren Arzneitherapie und die zusätzliche Orientierung anhand westlicher Diagnosen eröffnet ungekannte Perspektiven.

Allen, die noch keine Grundkenntnisse in chinesischer Arzneitherapie besitzen, eröffnet die Kursreihe einen Einstieg in die faszinierende Welt asiatischer Heilkunst.

 

Die neue Ausbildungsreihe wird im Herbst 2019 beginnen.

Der Kursleiter
Dr. Bernd Kostner

Dr. Bernd Kostner unterrichtet Kampo seit 2012 in Österreich. Er verbrachte 2 Jahre lang als Stipendiat der japanischen Gesellschaft zur Förderung der Wissenschaften an der Medizinischen Universität Osaka. Als Vorsitzender des 3. Internationalen Symposiums für Kampo-Medizin lud er 2015 internationale Expert*innen nach Österreich.

Geschichte

„Kampo“ ist der japanische Name für eine Pflanzenheilkunde (Phytotherapie), die ihre Wurzeln in der Traditionellen Chinesischen Medizin hat, sich aber unter den spezifischen Bedingungen der Traditionellen Japanischen Medizin im Laufe der Neuzeit als eigenständige japanische Richtung herausbildete. Die Bezeichnung Kampō kam in Japan erst auf, als es galt, eine Grenzlinie gegen die ins Land drängende westliche Medizin zu ziehen.

Kampō darf heute in Japan anders als die Moxibustion und Akupunktur nur von approbierten Ärzten angewandt werden. Da seit alters her viele der Drogen importiert wurden, begann man in Japan zur Verringerung dieser Abhängigkeit während des 19. Jahrhunderts die wirksamsten Substanzen zu selektieren und einer pharmazeutischen Aufarbeitung zu unterziehen. Dies führte zu einem höheren Nutzungsgrad und geringeren Dosen als in den chinesischen Rezepturen. Zugleich ging die Zahl der verwendeten Drogen zurück. Traditionelle chinesische Apotheken halten zur Herstellung der gängigen Rezepturen einen Drogenvorrat von etwa 500 Einzelsubstanzen. Demgegenüber verwendet die japanische Kampō-Medizin Kombinationspräparate von etwa 250 Drogen. Gesetzliche Vorschriften zwingen die Hersteller zu rigorosen Rückstandskontrollen auf Insektizide und Herbizide sowie zu Überprüfungen auf mikrobiologische Verunreinigungen (z. B. Aflatoxine) und Schwermetallbelastungen.

Neben der körperlichen Untersuchung mit Zungen- und Pulsbeurteilung legen viele Vertreter der Kampō-Medizin großen Wert auf die Bauchdeckendiagnose (Palpation) fukushin (腹診), eine spezifisch japanische Errungenschaft